Ökologie

Was hat dein Lippenkosmetikum mit Schmetterlingen zu tun?

Und wie hängt biologische Vielfalt mit unseren Produkten zusammen? Darüber haben wir mit Alexandra Čamek gesprochen. Die Agrarwissenschaftlerin arbeitet für uns im Bereich Kosmetiksicherheit. Ihr Fokus: Umwelt und Biodiversität.

Imperfekte Schönheit

Die Natur hat keinen Perfektionsanspruch. Sie ist bunt, vielfältig und schön im Inneren. Genau wie wir. Und auch Alexandra liebt das Schöne am Imperfekten, das Naturbelassene, das Echte. Sie studierte Agrarwissenschaften an der Uni Hohenheim und arbeitete in Paraguay und Georgien im Bereich Agrar- und Weinbau. Ihr Opa bewirtschaftete in Bayern einen Milchkuhbetrieb und der Garten ihrer Mutter war eher wild, unordentlich und unberührt. Was ihr damals peinlich war, darauf ist sie heute stolz und es ist ihre Lebenseinstellung: die Natur muss atmen.

Atmen können auch die 150 verschiedene Pflanzenarten im Heilpflanzengarten von Dr. Hauschka. Der Garten direkt hinter dem Firmengebäude gleicht einem Biotop. Eine Oase mit einem geschlossenen Kreislauf. Sie schafft Ökosysteme und bietet Tieren und Wildpflanzen ein nachhaltiges Zuhause – für die Entwicklung neuer Pflanzengenerationen und den Erhalt biologischer Vielfalt. Das will die WALA auch mit dem Monitoring „Artenreiches Grünland“ erreichen. Auf ausgewählten Flächen soll mit dem Projekt über einen längeren Zeitraum die Artenvielfalt erhöht werden.

 

Wie lebendig ist unsere Umwelt?

Die Welt stecke mitten in einer Biodiversitätskrise, sagt Alexandra. „Die Arten sind drastisch zurückgegangen, Grünflächen müssen besser geschützt werden und der One-Health- Ansatz ist wichtiger denn je. Denn ich bin davon überzeugt, dass die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen miteinander verbunden sind.“ Die biologischen Zusammenhänge sind meist klein, aber ihre globalen Auswirkungen umso drastischer. Wird der Regenwald abgeholzt, wirkt sich das direkt auf den Klimawandel aus. Solche Kreisläufe findet man überall. Ökosysteme bleiben nur durch bunte Artenvielfalt stabil. „Mich motiviert der ökologische Impact meiner Arbeit. Ich sehe die Dringlichkeit, zu handeln, und möchte der Natur Gutes zurückgeben.“

 

Die Wildbiene und der Rasen

Direkt neben dem Laborgebäude in Bad Boll vereint der Biodiversitätspfad Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Das Gelände macht biodiverse Strukturen für alle zugänglich und schafft Bewusstsein für natürliche Kreisläufe. Rasen im Garten sieht zum Beispiel ordentlich aus, durchbricht aber den Kreislauf, der vor allem für die Wildbiene lebensnotwendig ist. Obwohl sie keinen Honig produziert, ist sie bedeutend für den Menschen, denn sie gehört zu den wichtigsten Bestäubern unserer Wild- und Nutzpflanzen. Rund 70 Prozent der Wildbienen bauen ihre Nester in lockeren, sandigen Boden, der nicht versiegelt ist. Den findet sie in Städten mit viel Rasen und Beton jedoch selten. Wenn wir die Wildbiene als Bestäuber unserer Nahrungsmittel nicht verlieren wollen, müssen wir anfangen, auf die Natur zu achten. „Respektieren wir unsere Umwelt, respektieren wir uns selbst und schützen somit unsere Lebensgrundlage.“

 

Dr. Hauschka übernimmt Verantwortung

Uneigennützig, solidarisch und im Einklang mit der Natur: Ziel des Monitorings „Artenreiches Grünland“ ist es, die Artenvielfalt zu erhöhen und gleichzeitig Synergien zwischen Dr. Hauschka, der Landwirtschaft und der Wissenschaft zu schaffen. Dabei arbeitet der Arbeitskreis Biodiversität der WALA mit dem Demeter-zertifizierten Sonnenhof und der Universität Hohenheim zusammen. Gemeinsam haben sie geeignete Grünlandflächen ausgewählt, auf denen die Artenvielfalt erhöht werden soll. Eine agrarwissenschaftliche Herausforderung für Alexandra und ihr Team. Volle drei Jahre kann es dauern, bis Arten aufgehen und beständig bleiben. Vieles hängt vom richtigen Timing und vom Wetter ab. Im Mai beginnt die Einsaat und Alexandra freut sich, junge Studierende im Team zu haben, mit denen sie Wissen und neue Erkenntnisse teilen kann.

 

Gesunde Umwelt – gesunder Mensch

Der Wundklee gilt seit dem 16. Jahrhundert als Heilpflanze und ist in vielen Produkten von Dr. Hauschka enthalten – zum Beispiel im Ausgleichenden Tagesfluid, im Augenbalsam und in Lippenpflegeprodukten wie dem Lippenkosmetikum. Der Wundklee beweist, wie wichtig funktionierende biologische Kreisläufe sind: Er selbst bietet vielen Insekten Lebensraum und ist insbesondere das Zuhause der Zwergbläulingsraupe, die nur Wundklee frisst. Kann sie das nicht, ist der Schmetterling vom Aussterben bedroht. Ohne Wundklee kein Lippenkosmetikum – und kein Schmetterling. Ohne Schmetterling keine Vielfalt.

 

Was hat das mit meiner Beauty Care zu tun?

So wie die Natur muss auch deine Haut atmen können. Für Alexandra ist „die wilde Natur genauso schön wie wilde, natürliche Haut“. Der Mensch muss nicht perfekt sein, aber gesund. Wenn du dich als Konsumentin oder Konsument für Dr. Hauschka entscheidest, entscheidest du dich dafür, anders in der Welt zu wirken. Du profitierst von einem Produkt, das eine positive Wirkung auf die Umwelt und dein Wohlbefinden hat. Schon im Kleinen kannst du also Großes bewirken.

 

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