Wer ist eigentlich Dr. Rudolf Hauschka?

 

Ein Leben für die Wissenschaft

Das wichtigste wissenschaftliche Vermächtnis von Dr. Rudolf Hauschka ist sicherlich die Entwicklung eines Verfahrens zur Gewinnung von wässrigen Heilpflanzenauszügen ohne konservierenden Alkohol im Jahr 1929. Bereits seit 1935 für die Herstellung der Präparate von WALA eingesetzt, stellte es seinerzeit die pharmazeutischen Paradigmen auf den Kopf und ist heute im Homöopathischen Arzneibuch als anerkannter Prozess für die Arzneimittelproduktion kodifiziert. Auch in der Dr. Hauschka Kosmetik entfalten die so gewonnenen Pflanzenextrakte seit 1967 ihre Wirkung.

 

Rudolf Emil Hauschka wurde am 6. November 1891 in Wien als erstes von drei Kindern geboren. Die Naturverbundenheit und die Begeisterung für alles Stoffliche waren Rudolf Hauschka schon in die Wiege gelegt: Sein Urgroßvater war Hirte und sein Vater führte eine Schmiede, die er um einen Galvanisierbetrieb erweitert hatte. Rudolf Hauschkas naturwissenschaftlicher Wissensdurst erwachte mit 14 Jahren - besonders die sphärische Trigonometrie hatte es ihm angetan. Die Hyperbel begeisterte ihn. Die Kurve zeigt, wie einer ihrer Äste in der Unendlichkeit verschwindet und als ihr anderer Ast wieder sichtbar zurückkommt. "Dazwischen liegt ein Gebiet des Unsichtbaren, vielleicht für unser Denken Unerreichbaren", schrieb Hauschka in seiner Biografie. In Hauschka reifte die Überzeugung, dass es eine Welt jenseits der sinnlich erfahrbaren gab, eine Triebfeder allen Lebens. Dieses Phänomen bei der Arzneimittelherstellung zu erschließen und den Menschen zugänglich zu machen sah er als seine Aufgabe an. Rudolf Hauschka studierte 1909 bis 1913 an der k. u. k. Technischen Hochschule Wien technische Chemie. 1914 wurde er mit einer Untersuchung zu Farbstoffen aus der Gruppe der Anilidochinone promoviert.

 

Nach dem Krieg wurde er Chefchemiker der „Pharmazeutischen Industrie A.G. Klosterneuburg/Wien“ und wechselte von dort zu den „Mannesmann Motorenwerken“ nach Köln. Später gründete er in einem Wellblechschuppen in Köln-Porz kurzerhand die „Chemische Fabrik Dr. R. Hauschka GmbH". Damals stellte Hauschka essigsaure Tonerde, Saatbeizmittel, Lanolin sowie bereits einzelne pflanzliche Arzneimittel her.

 

Die wesentlichen Impulse für seinen weiteren Weg als Wissenschaftler, die letztendlich zur Entwicklung des WALA-Herstellverfahrens führten, erhielt er jedoch vom Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, bei einem persönlichen Treffen. Sein Hinweis, dass „Rhythmus Leben trägt“, veranlasste Hauschka, sich mit Extraktionsverfahren zu beschäftigen, die die Polaritäten der Natur wie Ruhe und Bewegung, Wärme und Kälte, Tag und Nacht berücksichtigten und erstmals haltbare wässrige Heilpflanzenauszüge ohne Alkohol ermöglichten.

 

Damit war es jedoch nicht getan: Zeit seines Lebens blieb Rudolf Hauschka ein Suchender, ein Erforschender der Natur. Noch zwei Jahre vor seinem Tod ging er das Wagnis einer neuen Produktlinie ein, die für die Gesundheit und Pflege des größten menschlichen Organs, der Haut, gedacht war. Es war die Geburtsstunde der Dr. Hauschka Kosmetik.

 

 

 

 

Diätetik und Diagramme

Der Erhalt der menschlichen Gesundheit war der zentrale Gegenstand der Forschungsarbeit von Rudolf Hauschka. Neben der Pharmazie beschäftigte er sich daher auch mit dem Thema gesunde Ernährung, etwa bei seinen Experimenten mit „Honig-Salz-Brot“, das ohne zusätzliche Backtriebmittel auskam und nur durch die im Honig enthaltenen, wilden Hefen trieb. Denn er war überzeugt davon, dass unsere Gesundheit maßgeblich von unserer Ernährung beeinflusst wird., Damit war er seiner Zeit weit voraus.

 

 

 

 

Handbuch Kosmetische Chemie

Beim „Handbuch der Kosmetischen Chemie“ (Leipzig: Barth 1920) wirkte Rudolf Hauschka als einer der Autoren zum Thema mineralische Drogen und Metalle mit. Es entstand während seiner Zeit bei der „Pharmazeutischen Industrie A.G.“ in Klosterneuburg bei Wien. Aus dieser Zeit datieren auch einige Patente auf seinen Namen, die die Firma angemeldet hatte.

 

 

 

 

Briefwechsel

Rudolf Hauschka war nicht nur ein leidenschaftlicher Forscher, sondern auch ein fleißiger Schreiber. Drei Regalmeter Schriftgut befinden sich in seinem Nachlass. Darunter auch viele Briefwechsel mit Ärztinnen und Ärzten – und mit der Kosmetologin Elisabeth Sigmund, mit der er 1967 die Dr. Hauschka Kosmetik entwickelte.

 

 

 

 

Labortagebücher und Urtinkturen

Seine Forschungsergebnisse dokumentierte Rudolf Hauschka akribisch in Labortagebüchern. Sie enthalten auch frühe Rezepturen für Hautcremes. Viele seiner Heilpflanzenauszüge aus den 1950er- und 1960er-Jahren sind bis heute haltbar geblieben, obwohl sie keine Konservierungsstoffe, wie etwa Alkohol, enthalten.

 

 

Dissertationen/Doktorarbeiten

Seit früher Kindheit drängte es ihn, die Welt der Natur zu begreifen. Die Chemie bot ihm dafür das nötige Rüstzeug. Am 6. Juni 1914 promovierte Rudolf Hauschka an der k. k. Technischen Hochschule Wien zum „Dr. techn.“ zu Farbstoffen aus der Gruppe der Anilidochinone. Auch seine Frau Margarethe brachte ihr Wissen als Doktorin der Medizin in die Arbeit der WALA ein.

 

 

 

 

Archivfundstücke

 

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