Borretsch
Synonyme: Augenzier, Biretsch, Blauhimmelstern, Borgelkraut, Burres, Gurkenkönigsfreund, Gurkenkraut, Wohlgemut, Wohlmutsblume.
Wissenschaftlicher Name: Borago officinalis L.
Familie: Boraginaceae (Borretschgewächse)
Heimat
Kleinasien
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Kieselsäure, Schleimstoffe, Flavonoide.
Beschreibung
Ein blaues, wie von schimmerndem Nebel überzogenes Blütenmeer leuchtet von Juni bis August weithin sichtbar. Gurkenkraut? Borretsch? Klingt bei weitem nicht so zauberhaft wie sein Anblick, der einen gefangen nimmt. Aus der Nähe betrachtet möchte man sich auf den Kopf stellen, um diese exotisch wirkenden Blüten richtig sehen zu können und es den Bienen gleich zu machen, die kopfüber an den Lippen der nektarreichen Blüten hängen. Borretsch lässt seine in dichten Büscheln stehenden, fast wie aus einer anderen Welt wirkenden Blüten nach unten nicken. Mit ihren in der Mitte spitz zulaufenden und in die Höhe ragenden Stempeln und Staubbeuteln wirken sie fast wie Insektenköpfe, die von fünf grünen und fünf zarten, intensiv blau leuchtenden Blütenblättern sternartig umkränzt sind. Die ganze, ca. 60 cm hoch wachsende, einjährige Pflanze ist von feinsten, starren Härchen, sogenannten Borstenhaaren umgeben, die im Sonnenlicht wie glitzernder Nebel leuchten und die ansonsten empfindlich zarte Pflanze schützen.
Wissenswertes
Die Herkunft des wissenschaftlichen Namens Borago ist nicht ganz eindeutig. Möglich ist die Ableitung vom spanischen oder spätlateinischen borra = struppiges Barthaar. Aus Borago entwickelten sich italienisch boragine sowie französisch bourrache und aus diesen die deutsche Bezeichnung Borretsch. Seinen Namen Gurkenkraut erhielt der Borretsch, weil sein Kraut beim Gurkeneinlegen die Rezeptur ergänzt. Wahrscheinlich brachten die Araber den Borretsch im Mittelalter mit nach Spanien, von wo aus er sich über den gesamten Mittelmeerraum verbreitete. Als Kulturpflanze wurde er in den Gärten gezogen und verwilderte von dort aus. Borretsch gilt wegen seines Nektarreichtums als eine der besten Bienenpflanzen. Mit der Biene geht er auch eine besondere Partnerschaft ein: In der Mitte seiner Blüte bilden die Staubfäden und -beutel den sogenannten Streukegel, in dem sich der Pollen sammelt. Nur wenn die Bienen bei ihrer Nektarsuche den Kopf zwischen die Staubfäden drängen, fällt der Pollen heraus und kann die Blüte befruchten. Für Ameisen hält der Borretsch eine andere Delikatesse parat: Am Ansatz der reifen Samen, den Nüsschen, finden sie einen sehr fettreichen Teil, wegen dem sie die Nüsse verschleppen: das ideale Transportsystem zur Verbreitung der Pflanze. Die angenehm nach Gurken schmeckende Pflanze kann roh zu Salaten gegeben oder zu einem spinatartigen Gemüse gekocht werden. Sie ist außerdem Hauptbestandteil der Frankfurter Grünen Soße. Manche sehen in der zauberhaft anmutenden Blüte des Borretsch die so viel besungene Blaue Blume der Romantiker, die der Inbegriff der Sehnsucht nach dem Unendlichen war.
Die Pflanze anders betrachtet
Borretsch wächst üppig, aber nie überschießend, sondern geordnet. Die mit ihrer blauen Farbe Kühle signalisierenden Blüten neigen ihre Köpfe zur Erde, eine Geste der stillen Geformtheit und Schwere. Doch die Pflanze bleibt nicht in der Schwere, sondern breitet sich mithilfe der Bienen und Ameisen aus, die den Nektar und die Samen holen. Stockendes bringt Borretsch so wieder geformt ins Fließen, Entzündungen kühlt er.
Die Pflanze in unseren Produkten
In Dr. Hauschka Kosmetik werden Auszüge aus dem blühenden Borretschkraut verwendet in: