Die 4 Phasen der Wechseljahre

Wechseljahre – was kommt da auf mich zu?

Hitzewallungen? Sehr wahrscheinlich. Unsichtbarkeit? Muss nicht sein. Ungeahnte Freiheiten? Freu dich drauf. Nicht alle Begleiterscheinungen der Wechseljahre sind beschwerlich. Und: Gegen die beschwerlichen kannst du etwas tun. Wie? Was? Lies selbst.

Wechseljahre sind kein Tabuthema mehr

Es gleicht einer kleinen Revolution: Die Wechseljahre wandeln sich gerade vom Tabuthema zum Stoff, aus dem Bestseller gemacht sind. Du musst in deiner Buchhandlung nicht lange nach ihnen suchen. Und im Netz stößt du auf diverse Podcasts wie „50 über 50“ oder „Meno an mich“, Chat-Gruppen, virtuelle Räume oder Aktionen wie #Wir sind 9 Millionen – so viele Frauen durchleben nämlich aktuell die Wechseljahre in Deutschland. Lektion eins: Du bist nicht allein.

 

Aber worum geht es überhaupt? Die vier Phasen der Wechseljahre

Die Begriffe „Wechseljahre“ und „Klimakterium“ – beides meint exakt das gleiche – beschreiben eine Übergangszeit von den fruchtbaren Jahren im Leben einer Frau zu einer Phase danach. Die Wechseljahre werden von Hormonen gesteuert, aber sie sind viel mehr als das. Wenn du nach dem Beginn der Wechseljahre und ihrer Dauer fragst, wird dich die Antwort vielleicht überraschen: Deine Wechseljahre können sich über zehn bis 15 Jahre erstrecken. Rechne ab 40 mit ihnen. Oft wirst du von vier Phasen der Wechseljahre hören, aber eigentlich sind es nur drei Phasen und ein paar Tage.

 

Phase 1: die Prämenopause (du bist zu Beginn etwa Anfang/Mitte 40)
Die Funktion der Eierstöcke lässt langsam nach, der Hormonhaushalt beginnt sich zu verändern. Deine Menstruation wird vielleicht unregelmäßiger, und erste Beschwerden können auftreten.

Phase 2: die Perimenopause (du bist zu Beginn etwa Mitte/Ende 40)
Diese Phase beschreibt die Jahre (!) vor und nach deiner letzten Periode. Im ersten Teil der Perimenopause blutest du noch, im zweiten Teil liegen die Monatsblutungen unwiderruflich hinter dir. Jetzt machen sich hormonelle Turbulenzen bemerkbar (es kommt zum so genannten Östrogenmangel). Die meisten Frauen klagen während der Perimenopause über die stärksten Beschwerden.

Darin eingebettet: die Menopause (du bist etwa Anfang 50)
Die Menopause ist deine letzte Periode, sie dauert also nur ein paar Tage. Dass es die letzte Regelblutung war, weißt du erst im Nachhinein. Wenn du ein Jahr lang nicht mehr geblutet hast (bzw. zwei Jahre, sofern du noch keine 50 bist), dann liegt die Menopause hinter dir.

Phase 3: die Postmenopause (kann dich bis Mitte 60 begleiten)
Nach und nach findet dein Hormonhaushalt in eine neue Balance (du produzierst so gut wie keine weiblichen Geschlechtshormone mehr, dein Testosteron wird deshalb stärker spürbar). Viele typische Wechseljahresbeschwerden klingen ab, andere bleiben. Frauen entwickeln jetzt häufiger als Männer eine Osteoporose.

Wechseljahre und ihre typischen Beschwerden

Eine Faustregel besagt, dass ein Drittel der Frauen ohne Beschwerden durch die Wechseljahre kommt, ein Drittel leichte Beschwerden verspürt und ein Drittel über starke Wechseljahresbeschwerden klagt. Und das sind sie: Hitzewallungen gelten als Klassiker schlechthin. Häufig begleitet von Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Blasenschwäche und Scheidentrockenheit. Aber auch so unspezifische Symptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwäche (bis hin zu Brain Fog) zählen zu den typischen Wechseljahresbeschwerden. Da die Wechseljahre in der medizinischen Ausbildung häufig zu kurz kommen, werden viele Frauen von ihren Ärztinnen oder Ärzten nicht adäquat beraten und denken zunächst an eine Krankheit. Aber: Wechseljahre sind keine Krankheit!

 

Schon mal von sozialen Symptomen gehört?

Sprachlosigkeit, Unsicherheit, Unsichtbarkeit – auch das sind typische Symptome der Wechseljahre. Aber: Je selbstverständlicher du dich dem Thema Wechseljahre näherst, desto weniger wirst du selbst unter diesen Phänomenen leiden. Und umso schneller ändert sich das gesellschaftliche Klima. Miriam Stein gibt ihrem Buch „Die gereizte Frau“ nicht umsonst den Untertitel: Was unsere Gesellschaft mit meinen Wechseljahren zu tun hat. Sie schreibt: „Eine alternde Frau ist nicht krank oder gar verrückt. Nicht die Frauen müssen sich ändern, sondern die Welt um sie herum.“

Was hilft bei Wechseljahresbeschwerden?

Zunächst einmal Solidarität. Immer mehr Frauen gehen offensiv mit ihren eigenen Wechseljahren um, thematisieren nicht nur ihre körperlichen Beschwerden, sondern auch ihre Zweifel an der Beziehung oder dem Job – Fragen nach dem Wozu und Wohin eigentlich. Die Wechseljahre fallen nun mal in eine Lebensphase, in der einiges hochkommt. Sich das klarzumachen und zu erlauben, sich darüber auszutauschen und sich zu verbünden – das tut richtig gut. Natürlich gibt es weitere Tipps und Tricks, mit den Wechseljahren gelassen umzugehen. Zum Beispiel diese drei.

 

So kommst du gut durch die Wechseljahre: drei Tipps

Mache. Regelmäßig. Sport: für die Stimmung, für die Beweglichkeit, für die Stärkung der Knochen und ja – auch für die Figur, in der DU dich wohlfühlst. Du solltest gezielt deine Kraft und Ausdauer trainieren, damit du die verlockende Wanderung mitmachen, die Schubkarre schwungvoll zum Komposthaufen schieben oder ausgelassen tanzen kannst.

Iss gesund: viel Obst, viel Vollkorn, wenig Zucker, gute Öle (z. B. hochwertiges Olivenöl). Dazu viel Wasser, wenig Alkohol. Überhaupt alles in Maßen und nicht zu spät. „Spaghetti nach 22 Uhr sind jetzt vielleicht keine gute Idee mehr“, gibt Dr. med. Susanne Hofmeister zu bedenken. Als Ärztin und Expertin für Biografiearbeit wirft sie einen sehr spannenden Blick auf die Wechseljahre. Ihr Interview findest du hier.

Schmiede Pläne: Du hast noch eine komplette Lebensphase vor dir. Wie willst du diese Zeit verbringen? Wo? Und mit wem? Überleg es dir gut. Und dann sorg dafür, dass du fit genug für deine Träume bleibst ... Bleib unternehmungslustig und mutig!

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